Gegenstand der Förderung ist eine extern zu erstellende Machbarkeitsstudie inkl. des Projektmanagements, mit der die Sedimentqualitäten und –mengen in Stör und Elbe sowie ihre wirtschaftliche Nutzung, insbesondere im Hochwasserschutz, Deich- und Straßenbau und in der Bauindustrie, am Beispiel des Kreises Steinburg geprüft werden.
Ausgangslage
2021 haben sich der Kreis Steinburg, die regionale Wirtschaftsförderung und die AktivRegion Steinburg erstmals zusammengesetzt, um über Lösungsansätze gegen die Verschlickung von Gewässern, Häfen und Lebensräumen an der Steinburger Unterelbe zu sprechen. Ausgangspunkt bei dieser Diskussion war auch die Frage, ob man den Schlick im Sinne von Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz in der Region nutzbar machen kann. Schnell wurde in den Gesprächen klar, dass diese Ziel- und Aufgabenstellung nur in Kooperationen mit dem Land und dem Bund angegangen werden kann.
Im Januar 2022 fand ein erstes Gespräch mit Vertretern des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN), des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus (MWVATT), der Entwicklungsgesellschaft Westholstein (egw) und dem Kreis Steinburg statt. Es wurde ein gemeinsames Verständnis von der Verschlickungsproblematik und möglichen Lösungsansätzen entwickelt und vereinbart, bei einem weiteren Gespräch auch den Bund mit einzubeziehen.
Im Juni 2022 gab es ein Treffen mit Vertretern des MEKUN, der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, der Entwicklungsgesellschaft Westholstein und dem Kreis Steinburg. Das Treffen wurde von Herrn Helfrich (MdB) initiiert, der sich schon seit Jahren mit der Verschlickungsproblematik aus Sicht der Region beschäftigt. Bei diesem Treffen wurde das gemeinsame Problembewusstsein aller Beteiligten geschärft und vereinbart, modellhaft Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und umzusetzen. Die Zusammenarbeit soll in einer Absichtserklärung bekräftigt werden.
Der Schlick wird derzeit nicht genutzt, sondern in Form einer Kreislaufbaggerei lediglich an „störenden“ Stellen von Wirtschaftsbetrieben, Sportboothäfen und Wasser- und Schifffahrtsdirektionen entfernt.
Untersuchungsgebiet ist die Elbe im Verlauf des Kreises Steinburg und die Stör bis zur Wendestelle in Itzehoe. Dies sind die besonders von Verschlickung betroffenen Bereiche.
Untersuchungsgegenstände der Studie
- Beschreibung des Betrachtungsraumes und der Zuständigkeiten
- Beschreibung des zu erwartenden Materials nach
a. Art (Kornspektrum, Wassergehalt, bauphysikalische Beschreibung in Hinblick auf Anforderungen des Küstenschutzes, Schadstoffgehalte in Anlehnung an die Ersatzbaustoffverordnung, die aber formal für Küstenschutzmaßnahmen nicht heranzuziehen ist, und/oder nach Anforderungen der BBodSchV)
b. Menge (in welchem Zeitraum fallen voraussichtlich welche Massen an? Wo werden die Massen anfallen?)
c. Aufbereitungsaufwand (Entwässerung, Nährstoffgehalte, Einstellung bestimmter Kornspektren …) - Aufnahme der regionalen Infrastruktur, die ggf. für eine Lagerung und Aufbereitung zur Verfügung stehen könnte (Lage, Größe, Zulassung, Trägerschaft)
- Betrachtung des Abfallrechts (insb. KrWG, ErsatzbaustoffV) und der Genehmigungserfordernisse (BImSchG, Baurecht, Wasserrecht) für Lager und Aufbereitungsanlagen
- Beschreibung von anstehenden Küstenschutzmaßnahmen (örtlich, zeitlich und Materialbedarfe)
- Beschreibung ggf. erforderlicher Aufbereitungs- und Konditionierungsmaßnahmen (Entwässerung, Vermischung zur Herstellung bestimmter Körnung etc.)
- Recherche anderer Verwertungsmaßnahmen hinsichtlich deren bautechnischer Anforderungen (bspw. Straßenbau, Leitungsbau, Lärmschutzdämme etc.)
- Eckpunkte eines regionalen Bodenmanagements am betrachteten Beispiel
- Betrachtungen zu einer Ausweitung des Konzepts (überregional, andere Materialien, andere Bauträger)
Projektträger ist der Kreis Steinburg. Die Entwicklungsgesellschaft Westholstein mbH wird für den Kreis im Projektmanagement des Projektes tätig.
Entwicklungsziele
Mit den Studienergebnissen sollen Grundlagen für die Verringerung der Verschlickungsproblematik und für eine verbesserte Nutzung des Schlicks als regionale Ressource geschaffen werden. In das Projekt ist die Wasser- und Schifffahrtsdirektion und das Land Schleswig-Holstein eingebunden. Damit sind die wesentlichen Akteure in die Projektstruktur eingebunden. Die Verringerung der Schlickproblematik würde gerade die maritime Wirtschaft in der Region, die Freizeitschifffahrt und die Sicherung der Entwässerung insbesondere in die tieferen Elbmarschen (Stichwort Vorflut) unterstützen. Eine verbesserte Schlicknutzung vor Ort würde zudem volkswirtschaftlichen Nutzen im Vergleich zur Kreislaufbaggerei bringen.
Wirkung der Maßnahme
Das Projekt fällt in das Handlungsfeld Regionale Wertschöpfung und ist dem Kernthema „nachhaltig gut wirtschaften!“ zuzuordnen.
Mit den Studienergebnissen sollen Grundlagen für die Verringerung der Verschlickungsproblematik und für eine verbesserte Nutzung des Schlicks als regionale Ressource geschaffen werden. In das Projekt ist die Wasser- und Schifffahrtsdirektion und das Land Schleswig-Holstein eingebunden. Damit sind die wesentlichen Akteure in die Projektstruktur eingebunden. Die Verringerung der Schlickproblematik würde gerade die maritime Wirtschaft in der Region, die Freizeitschifffahrt und die Sicherung der Entwässerung insbesondere in die tieferen Elbmarschen (Stichwort Vorflut) unterstützen. Eine verbesserte Schlicknutzung vor Ort würde zudem volkswirtschaftlichen Nutzen im Vergleich zur Kreislaufbaggerei bringen.
Information
- Antragsteller: Kreis Steinburg
- Trägerschaft: Öffentlicher Träger
- Projektkosten (in Euro): 100.000,00
- Fördersumme (in Euro): 54.621,84
- Förderquote (in Prozent): 65
- Landesmittel (in Euro): 0
- Zeitraum: 2023-2024
- Status: Bewilligt
- Kernthema: nachhaltig gut wirtschaften!