Strategiekonzept Campus Innovationsraum Itzehoe

Gegenstand der Förderung ist ein extern zu erstellendes Strategiekonzept, mit dem unterschiedliche Entwicklungsbausteine für den Innovationsraum Itzehoe aufgezeigt und auf ihre grundsätzliche Realisierbarkeit hin geprüft werden sollen.

Ausgangslage

Der Innovationsraum Itzehoe (Gewerbe- und Forschungspark im Norden Itzehoes) ist wesentlich geprägt durch Unternehmen und Forschungsinstitute mit Schwerpunkt auf den Gebieten der Batterietechnologie und der Mikrotechnologie. Das Gründerzentrum IZET und das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT sind wesentliche Treiber einer boomenden Entwicklung. Die Anzahl der Arbeitsplätze im Innovationsraum hat sich im Laufe der letzten 10 Jahre von 1.079 im Jahre 2012 auf 2.156 im Jahre 2022 verdoppelt. Die gewerbliche Nachfrage an der Energieküste (Westküste Schleswig-Holsteins) boomt ebenfalls. Dem Innovationsraum kommt hier eine wichtige Funktion in der Speichertechnologieentwicklung zu. Die Stadt Itzehoe verfolgt das Ziel, den Innovationsraum Itzehoe durch die Erschließung von weiteren 40 ha (brutto) Gewerbefläche signifikant zu erweitern. Hieraus ergibt sich die einmalige Möglichkeit, durch gezielte Ansiedlung von Unternehmen aus den Bereichen Batterietechnologie und Mikroelektronik den Megatrend der erneuerbaren Energien nicht nur zu nutzen, sondern aktiv an der Gestaltung dieser neuen Industrie mitzuwirken.

Der Kreis Steinburg und die Stadt Itzehoe haben Anfang 2023 eine Koordinierungsstelle für Technologieentwicklung bei der Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe mbH eingerichtet. Zentrale Aufgabe dieser Stelle ist der weitere Ausbau des Technologiestandortes Itzehoe und Kreis Steinburg.

Die Koordinierungsstelle hat auf Basis einer Befragung von Unternehmen im Innovationsraum und in der Region folgende Bausteine entwickelt, mit denen der Innovationsraum weiterentwickelt und die Wertschöpfung des Innovationsraums erhöht werden kann:

  1. Testzentrum für Batterien
    Mehrere Betriebe haben Bedarf für ein Batterietestzentrum im Innovationsraum gesehen
  2. Trockenraumtechnologie für den Standort Innovationsraum Itzehoe
  3. Batterie-Hub: Büro- und Technikräume für Einzelselbstständige, Kleinstbetriebe und Außenstellen größerer Betriebe
  4. Campusgebäude: Gemeinsame Kantine für den Innovationsraum, Seminar- und Konferenzräume
  5. Ansiedlung neuer Betriebe aus den Bereichen Batterie- und Mikrotechnologie

Das Testzentrum und das Trockenraumtechnologiezentrum sollten durch privatwirtschaftliche Investitionen realisiert werden. Andere Investitionen sind öffentlich und privat finanziert.

Untersuchungsgegenstand der Studie

Mit der Studie soll die Realisierbarkeit der Bausteine und ihr Zusammenwirken untersucht werden. Mit der Machbarkeitsstudie wird das Ziel verfolgt, die Plausibilität und Durchführbarkeit des Konzeptes zu überprüfen bzw. zu beurteilen und weitere Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen zu generieren, die für die erfolgreiche Umsetzung des Gesamtkonzeptes kritisch sind. Sollte die Machbarkeitsstudie zu einem positiven Schluss kommen, werden in einem weiteren Schritt die einzelnen Komponenten des Konzeptes weiter zu detaillieren und zu verifizieren sein. Dies ist jedoch ausdrücklich nicht Gegenstand der hier vorgelegten Skizze bzw. des Antrages.
Studieninhalte:

  1. Plausibilitätscheck: Überprüfung der zugrundeliegenden Strategie auf Plausibilität; auch im Abgleich mit der Bewertung des Standortes
  2. Benchmarking: Erkenntnisse aus vergleichbaren Projekten gewinnen und Empfehlungen ableiten; Praxisbeispiele liefern
  3. Ggf. Konkretisierungen / Ergänzungen zum Konzept: Ergänzungen zum Konzept liefern (z.B. relevante Mobilitätskonzepte? Welche Möglichkeiten ergeben sich im Bereich der Leistungselektronik?) und wesentliche Konkretisierungen (z.B. mögliche Finanzierungsmodelle, Betreibermodelle) liefern. Dies in Abstimmung sowohl mit dem Auftraggeber als auch den lokalen Unternehmen und Vertretern aus Politik und Verwaltung
  4. Markt und Wettbewerb: Eine Analyse der aktuellen Marktsituation sowie der erwarteten Marktentwicklung. Übersicht über die in den relevanten Märkten agierenden Wettbewerber bzw. Ankündigungen von Wettbewerbern über ihren zukünftigen Markteintritt. Kurze Einschätzung der Marktstrategie der Wettbewerber
  5. Bedarfsermittlung und Kapazitätsanalyse: Ein erster Ausblick über die Bedarfsentwicklung (Nachfrageentwicklung im Planungszeitraum, regionale Wirksamkeit der Nachfrage) in den Bereichen Testzentrum und Trockenraumfazilität zuzüglich weiterer als sinnvoll identifizierte Projekte. Ebenso eine Ableitung sinnvoller Kapazitäten zur Deckung der Nachfrage unter Berücksichtigung eines angenommenen Marktanteiles. Darüber hinaus eine erste Abschätzung über sinnvolle Kapazitäten des Battery Hub und des Campusgebäudes; ggf. unter Heranziehung von Wirtschaftlichkeitsaspekten und vorhandener Benchmarks.
  6. Investitionen und Wirtschaftlichkeit: Finanzierungs-/Fördermöglichkeiten: Abschätzung des Investitionsbedarfes, ggf. in Abhängigkeit von Raum- und Ausstattungskonzepten, und Einschätzung der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Komponenten des Gesamtkonzeptes. Mögliche Finanzierungsmodelle und Förderprogramme (auch: auf einzelbetriebliche Fördermöglichkeiten für die Ansiedlung von Unternehmen durch GRW-Mittel eingehen. Nicht: Förderung der Erschließungskosten; dieses ist ein Projekt der Stadt.)
  7. Zielfirmen: In Abstimmung mit dem Auftraggeber und lokalen Unternehmen ist eine Liste potenzieller Zielfirmen für die aktive Vermarktung zu erstellen
  8. Umsetzungskonzept: Empfehlungen zur Umsetzung des Konzeptes (Umsetzungsplan) einschließlich Priorisierung, Meilensteine und Zeitschiene
  9. Regionalökonomischer Beitrag: Es ist u.E. davon auszugehen, dass einzelne Komponenten des Campus-Konzeptes, insbesondere das Campusgebäude, u.U. aber auch der Battery Hub, nur durch Zuschüsse der öffentlichen Hand wirtschaftlich tragfähig werden. Vor diesem Hintergrund ist es zielführend, dass die Machbarkeitsstudie neben einer Abschätzung der notwendigen Zuschüsse und deren rechtlichen Darstellbarkeit auch auf den positiven, regionalökonomischen Beitrag eingeht. Insbesondere interessiert uns, welche Auswirkungen die privatwirtschaftlichen Investitionen, das ermöglichte Wachstum der Unternehmen und die zu schaffenden Arbeitsplätze auf das lokale Steueraufkommen haben können.
  10. Kommunikation und Absicherung: Dokumentation und nach Bedarf Präsentation der Studie / Abstimmung mit wesentlichen Stakeholdern

Wirkung der Maßnahme

Das Projekt fällt in das Handlungsfeld Regionale Wertschöpfung und ist dem Kernthema „nachhaltig gut wirtschaften“ zuzuordnen.
Das Projekt wirkt direkt auf die Maßnahme „nicht investive Projekte zur Stimulierung von regionalem Wachstum (z.B. Konzepte, Machbarkeitsstudien, spezielle Standortkonzepte und -profilierungsprojekte, Beratungen, Aufbau von Managements und Netzwerken)“ im Kernthema „nachhaltig gut wirtschaften“ (Zielwirkung: Wir stimulieren regionales Wachstum durch nicht investive Projekte). Durch die Studie werden Synergien zwischen vorhandenen Betrieben im Innovationsraum sowie neue Wertschöpfungspotenziale des Batterie- und Mikrotechnologiestandortes (Innovationsraum Itzehoe) an der Energieküste geprüft.

Information

  • Antragsteller: Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe mbH
    IZET Innovationszentrum Itzehoe
  • Trägerschaft: Kooperativer Träger
  • Projektkosten (in Euro): 47.600,00
  • Fördersumme (in Euro): 24.000,00
  • Förderquote (in Prozent): 60
  • Landesmittel (in Euro): 2.400,00
  • Zeitraum: 2023-2024
  • Status: Vorzeitiger Maßnahmenbeginn
  • Kernthema: nachhaltig gut wirtschaften!
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